07. Januar 2020 – Klimaangst-Rant und Solitär

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Aufgestanden, Katzen gefüttert, Zähne geputzt. Dann Porridge zum Frühstück gemacht und die restliche halbe Papaya geschnippelt. Nach dem Frühstück war eine kurze Ausfahrt zur Apotheke notwendig, die wir im beginnenden Regen erledigten. Wieder zu Hause verzogen sich die Wolken, ich ging ins Arbeitszimmer, der Mann fuhr weg, Dinge erledigen. Zwischendurch las ich Nachrichten über die Buschfeuer in Australien und bekam einen erneuten Anfall von Klimaangst. Aber vor allem bin ich wütend. Auf die Politiker*innen, die die Warnungen der Wissenschaft seit Jahrzehnten ignorieren. Die noch immer nichts ändern. Die uns verdammt noch mal mit dem Scheißproblem allein lassen. Obwohl es ihr Job ist, sich genau um dieses Problem zu kümmern. Auf die vorigen Generationen, die fröhlich konsumiert haben. Auf mich, weil ich es auch nicht besser wusste. Weil alle Umweltthemen in der Schule und Uni immer so weit weg wirkten. Weil niemals Dringlichkeit vermittelt wurde. Auf mich, weil ich seit Monaten das Anlegen eines Komposts prokrastiniere, obwohl ich nur zehn Löcher in zwei Plastikboxen bohren und eine Tüte Würmer kaufen muss.

Ich tendiere inzwischen arg dazu, vegan zu werden. Milchprodukte konsumiere ich hier so gut wie nie, weil sie so furchtbar teuer sind. Ohne die komme ich gut klar. Nur die Eier sind mein Problem. Eier sind in beinah jedem Gericht drin und wir essen sie jeden Tag zum Frühstück. Ich beruhige mein Gewissen damit, dass es sich im lokal produzierte Eier handelt, allerdings halt auch aus der Legebatterie. Eier freilaufender Dorfhühner sind unglaublich teuer und beinah nicht zu haben. Falls wir mal ein eigenes Haus mit großem Garten haben, will ich auf jedenfall Hühner halten. Oder halt bis dahin einen Weg gefunden haben, ohne Eier auszukommen.

Die Klimaangst ist lähmend, aber sie kann uns auch anspornen, ein bisschen was zu ändern. Die Flugmango im Obstladen liegen zu lassen und stattdessen den lokal produzierten Apfel zu kaufen (für mich gilt das eher umgekehrt). Mal im Unverpacktladen reinzuschauen. Häufiger auf Fleisch zu verzichten. Parteien zu wählen, die für Klimaschutz stehen. Diese Petition zu unterschreiben. Sich am Klimastreik zu beteiligen. Es geht ja nur um unseren Planeten. Und der brennt.

Puh.

Nach Abendbrot und Yoga (Tag 6/30!) fuhren wir in den Vapeshop, der des Mannes Freund gehört. Vapeshops sind hier auch immer Treffpunkt. Ich finde das meistens etwas langweilig, weil ich nicht mitreden kann. Diesmal aber lag ein Kartenspiel herum und schon bald legten der Mann und ich abwechselnd Solitär und hatten viel Spaß dabei. Außerdem lernte ich die Kartenfarben auf indonesisch (und weiß sie immernoch!).

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Gehört | Hobbitmusik.

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