Immer am 5. fragt Frau Brüllen das Internet: „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“, und das Internet antwortet. Heute auch ich.
Lang ists her, über ein Jahr, aber wenigstens die 5er will ich dieses Jahr gern mitnehmen und vielleicht schaffe ich auch zwischendurch wieder den ein oder anderen Beitrag, auch für mich als Archiv.
Also. Ich wachte um 5 auf, weil der Mann den Kater ins Schlafzimmer ließ und der hüpfte sofort auf meinen Bauch und knetete mit seinen kleinen spitz bekrallten Füßen alles durch, miaute, schubste, schien also Hunger zu haben. Das ist immer schön, wenn er Appetit hat, nachdem er vor ein paar Wochen krank war und nicht mal sein absolutes Lieblingsdosenfutter essen wollte.
Ich stand also auf, reichte beiden Miezen Futter und legte mich dann noch einmal hin, bis zehn nach sechs mein Wecker klingelte, denn heute war ein Arbeitstag. Aufstehen, Bad, Erdnussbuttersandwich machen, Kaffee aufgießen, beim Frühstücken durchs Internet scrollen.
Um sieben begann meine Korrekturschicht, dann lese ich sechs Stunden lang Nachrichten und Artikel für ein großes Onlinemedium, recherchiere Kommaregeln und Schreibweisen, google Namen und so weiter. Es war insgesamt sehr ruhig und nachdem ich um eins abgelöst wurde, gab es schön zweites Frühstück, dass der Mann inzwischen vorbereitet hatte: Haferflockenbrei mit Banane, Spiegelei.
Dann hatte ich noch ein freies Stündchen und legte mich wegen beginnender Kopfschmerzen kurz hin, in Gesellschaft von beiden Katzen! Das klappt inzwischen ohne Gezanke, jedenfalls wenn ein Mensch dabei ist. Leider musste ich schon bald wieder aufstehen, weil ich um drei meiner Mastermind-Gruppe traf, also online. Das leitet eine Freundin von mir und wir sind vier Selbstständige, die sich alle zwei Wochen über ihr Business austauschen, Probleme besprechen und auch Erfolge feiern. Ich bin jetzt ein Jahr dabei und es war die beste Entscheidung! Endlich habe ich wieder so was wie Kolleg*innen!
Nach der Mastermind war ich leergeredet, erschöpft und aus Gründen auch ein bisschen traurig, schaffte es aber trotzdem direkt auf die Yogamatte, die ich mit einem sehr anhänglichen Kater teilen musste. Ich mache gerade bei der aktuellen Challenge von Yoga with Adrienne mit, da gibt es dreißig Tage lang jeden Tag ein etwa halbstündiges Yoga-Video. Heute war Tag vier und noch hänge ich nicht hinterher.
Dann geduscht, angezogen und mit dem Mann Essen kaufen gefahren. Erst zu Laden 1, wo wir Magelangen (Nasi goreng plus Nudeln), Gemüse und frittiertes Tofu bestellten, der dort wohnende Kater wartete mit uns und es regnete kurz heftig. Dann zu Laden 2 für Hühnchen und Tempe. Auf der Rückfahrt, wir waren fast zu Hause, meinte ich noch: „Oh, hier hats ja gar nicht geregnet“, da ging direkt der krasseste Wolkenbruch los, also kein einleitendes Getröpfel, sondern direkt Wasser marsch. Vielleicht 500 Meter von zu Hause. Wir retteten uns unter ein Vordach vor einem geschlossenen Laden, aber der Wind war so heftig, dass wir trotzdem nass wurden. Bestimmt eine halbe Stunde harrten wir aus, immer wieder schien es kurz abzuflauen, aber dann ging es mit neuer Stärke weiter.
Endlich ließ der Regen nach und wir fuhren los. Zu Hause dekorierten wir das Haus mit unseren nassen Klamotten, denn der Trockner draußen war noch belegt. Dann endlich essen, dazu schauten wir die dritte Staffel von Umbrella Academy. Ich liebe es, wie Elliott Page’s Transition in die Serie integriert wurde!
Und dann war auch schon Zeit für die Abendzeremonie (Klimaanlagenwasser auskippen, Bett abklopfen, Katzen füttern, Bad). Im Bett las ich noch ein paar Seiten (aktuell: Blutbuch von Kim de l’Horizon, werde ich leider nicht so richtig warm mit, aber ermüdet mich zuverlässig), während der Kater neben mir schon leise schnarchte.