Und wieder ist der Fünfte und ich mache mit bei WMDEDGT und erzähle euch von meinem Tag, erfunden hat’s Frau Brüllen und da könnt ihr auch noch mehr Tagesberichte finden.
Zum ersten Mal um 5 Uhr morgens aufgewacht, weil Nina an der Schlafzimmerkommode rumgekratzt hat. Das macht so ein ekliges Fingernägel-auf-Tafel-Geräusch und ich bin direkt wach, hat sie sich gut ausgedacht. Futter serviert, dem Manfred gleich auch noch, und als ich vom Bad wiederkam, hatte Nina schon fertig gespeist und wollte wieder mit ins Schlafzimmer, da schlief sie dann zwischen unseren Kissen gleich wieder ein.
Endgültig aufgestanden erst um neun, sorrynotsorry, heute war nämlich frei! Ich dankte meinem Vergangenheits-Ich, dass es den Abwasch gemacht hatte, so konnten wir gleich Frühstück machen und essen. Nach dem Frühstück gammelten wir ein bisschen herum, ich wusch Haare, hängte noch ein bisschen Wäsche auf und scrollte durchs Internet. Gegen eins dann machten wir uns aufbruchbereit, wir waren mit einer Freundin in einem Restaurant verabredet und mussten dafür 23 km weit fahren. Praktischerweise kamen wir mit ihr genau gleichzeitig an, dabei wohnt sie viel näher dran.
Wir hatten dann einen richtig schönen entspannten, wenn auch etwas heißen Nachmittag, mit Sandwiches und fancy Getränken (wobei der Slushie mit Salzrand keine gute Wahl war) und ich konnte mich endlich mal wieder auf Deutsch unterhalten, was mich irgendwann so verwirrte, dass ich den Mann auf Deutsch ansprach, das passiert halt.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Umweg über einen Vape Shop, der vom Mann produziertes Liquid verkauft, ich wartete draußen, wo ein paar Jungs mit mir Smalltalk machen wollten. Das sind normalerweise prima Situationen zum Indonesisch-Üben, meine Sprachkenntnisse stagnieren seit der Pandemie ein bisschen, aber ich beantwortete nur die Standardfragen (Sprichst du indonesisch, wie lange bist du schon hier, was arbeitest du, ah ist das dein Mann, wie hast du den kennengelernt?) und wandte mich dann meinen Handy zu, meine Sozialakkus waren eindeutig zu leer, um selbst Fragen zu stellen.
Zweiter Stopp auf dem Weg nach Hause bei der Schwiegermutter, da war ein Paket für den Mann angekommen. Noch Essen geholt (für mich die zweitbesten Kwetiau der Stadt) und dann endlich zu Hause, ich war ziemlich kaputt von der Hitze und der langen Fahrt. Vor dem Essen musste der Mann noch den Lichtschalter fürs Bad entameisen, das ging mit dem Staubsauger ganz gut. Wir haben hier eine Ameisenart, die zieht liebend gern in Elektrogeräte ein. Erst wars des Mannes Blutzuckermessgerät, dann der Reiskocher und diverse Steckdosen und jetzt das. Zum Glück waren es noch nicht sooo viele und sie hatten auch noch nicht ihre Eier mitgebracht.
Abendessen, dazu eine Folge Game of Thrones, das gucken wir grad noch mal an und Staffel 3 ist auch noch ganz okay. Was mir auffällt: Es gibt erstaunlich viele weibliche Charaktere, die sich „männlich“ verhalten (z. B. Arya oder Brienne) und das gefeiert wird, aber umgekehrt kommt keine einzige männliche Person vor, die ungestraft „weibliche“ Dinge tun darf. Von nichtbinären Figuren ganz zu schweigen. Ich wünsche mir mehr Filme und Serien und Bücher, in denen Männer stricken, sich schminken, Röcke tragen, shoppen gehen, kochen, sich um Kinder kümmern, Musik hören, den Tisch decken, Gefühle zeigen, ohne dass es als Gag dient und sich drüber lustig gemacht wird, das ist doch nun wirklich nicht zu viel verlangt.
Früh zu Bett, weil kaputt, diesmal ganz ohne Katzenbegleitung. Manfred hat Bettverbot, weil er neulich meine Decke markiert hat und Nina durfte nicht mit, weil sie in Kuschellaune gern in meinen Arm beißt, aber da hab ich grad ein Ekzem, das ich mit einer Salbe behandle und die darf sie nicht in den Mund kriegen. Bisschen Altos Aventure gespielt, dann mit Dune-Hörbuch eingeschlafen.