Donnerstag, 13. Juni bis Montag, 17. Juni 2019

Beobachtungen| Samstag waren der Mann und ich auf eine Hochzeitsfeier eingeladen. Endlich mal wieder eine Gelegenheit, die schicken Batiksachen anzuziehen. Eine Stunde lang versuchte ich mit schwindender Motivation meine Haare zu frisieren. Man könnte ja meinen, das falle mir, der geschickten Strickeren, leicht. Ist aber nicht so. Mit Wolle komme ich wunderbar klar, mit meinen Haaren leider nicht. Am Ende faltete ich zwei Seitenzöpfe kronenartig auf meinen Kopf und zerstörte das Gebilde umgehend beim Aufsetzen meines Motorradhelms. Dann fuhren wir fünfundzwanzig Kilometer nordwärts. Abseits von den Haupstraßen, das war wirklich schön. Einmal standen sogar zwei Wasserbüffel am Straßenrand. Und die Feier war auch ganz fein.

Diversität in Filmen| Wir gucken momentan die Serie Supergirl. Eigentlich sind Superheld*innen nicht so mein Ding, aber die Serie hat mir von Anfang an gefallen und sie besteht den Bechdel-Test aber sowas von. Klar, die meisten Schauspielenden sind weiß und schlank, da geht noch was. Aber es ist ein Anfang. Und ich finde es wunderbar, Filme und Serien zu gucken, die sich nicht nur um die Befindlichkeiten weißer Cis-Männer drehen und in denen Frauen höchstens dazu da sind, gerettet zu werden. Der Unterschied war so krass, als wir ein paar Folgen Monk dazwischen geschoben haben und einfach alle weiß und männlich waren.

Apropos: Letztens hab ich Downton Abbey geguckt und zwar die Folge, in der Matthew wieder laufen kann und alle freuen sich, weil er „jetzt wieder ein Leben“ haben wird. Meiner Meinung nach wurde da eine gewaltige Chance verschenkt. Wie großartig wäre es gewesen, wenn er einfach mal allen gezeigt hätte, dass er im Rollstuhl super klar kommt und es dann wieder um andere Downton-Abbeyeske Dinge geht? Wie viele Filme oder Serien kennt ihr, in denen eine behinderte Person vorkommt und es nicht Teil der Handlung ist? Eben.

Und ansonsten beschäftigen mich einige sehr unausgereifte Gedanken zum Thema Klimawandel. Ich habe jetzt schon ein sehr schlechtes Gewissen wegen unseres Langstreckenflugs in anderthalb Monaten. So schwer es mir auch fallen wird, wahrscheinlich muss ich die Heimatbesuche in Zukunft reduzieren. Ich weiß um die Option des CO2-Ausgleichs, aber das hat doch arg was von Ablasshandel.
Wie gerne würde ich mit dem Schiff nach Europa fahren (ist nur leider mindestens genauso umweltschädlich) oder den Landweg wählen. 14.000 Kilometer mit dem Zug und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, das wäre doch aufregend. Nur die Katzen könnten nicht mit.

Jedenfalls macht der Klimawandel mir richtig Angst. Wo bleibt der Kohleausstieg, die CO2-Steuer, irgendwas? Warum passiert nichts? Die Permafrostböden tauen, Grauwale verhungern, es gibt ein neues Ozonloch, überall ist Palmöl und Mikroplastik. Wie kann ich angesichts solcher Nachrichten ruhig bleiben oder einen Kinderwunsch überhaupt in Betracht ziehen? Wem kann man einen derart ruinierten Planeten noch zumuten?Mich bedrückt das heute sehr und da ist es kein Wunder, dass ich arbeitsmäßig leider gar nichts zustande gebracht habe.

//*geht Katzen beflauschen

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