21. November 2019 – Langweiliger Donnerstag mit Rückwärtsstricken

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Zum ersten Mal seit Tagen morgens nicht verschwitzt aufgewacht. Okay, das erste Erwachen fand morgens um fünf statt, weil Herr Manfred beschlossen hatte, dass es jetzt Zeit zum Frühstücken war und er gemütlich auf meinem Bauch Platz nahm. Es ist immer sehr niedlich, wie er dann das Guling durchknetet und gleichzeitig versucht, mich aus dem Bett zu schubsen.
Frühstück mit etwas merkwürdig aussehenden Bananen mit rindenartiger Schale. (Die Phytopathologin in mir möchte unbedingt wissen, was das ist, der Rest ärgert sich einfach nur, weil die Früchte darunter hart und sauer sind*.) Dazu richtig guter Kaffee aus Banyuwangi**. Das ist ein Ort ganz am östlichen Ende Javas, gegenüber von Bali.

Die Zeit am Schreibtisch zog sich heute hin, ich neigte arg zur Prokrastination. Dabei weiß ich genau, dass ich mich selbst um meine Zeit betrüge und am Ende nur frustriert und schlecht gelaunt bin. Aber manchmal kann eins einfach nicht raus aus seiner Haut. Nach dem Abendbrot (Nudeln mit Käääääse!) ließ ich den Rechner Rechner sein und suchte mein Strickzeug wieder raus.

Es war zwar immer noch zu heiß zum Stricken, aber wenigstens schaffte ich es, anderthalb Runden rückwärts Masche für Masche aufzulösen, um einen Fehler auszubessern. Der bestand überraschenderweise in einer Extramasche, die ich irgendwie aus einem Querfaden herausgestrickt hatte. Während der große Ventilator frische Abendluft ins Haus pustete, nähte ich dann noch einen Knopf an meine selbstgehäkelte, leider etwas schiefe Hülle fürs schlaue Telefon. Dazu guckte ich Youtubevideos.

Gartenupdate | Im Pflanztray haben sich inzwischen vier Sonnenblumensämlinge entfaltet, zwei kleine Katzenminzen sollten sich bis morgen aufgerichtet haben. Und die große Wüstenrose hat ganz vielleicht eine Frucht in Arbeit. Ich hoffe es sehr. Sie blüht zwar, genau wie meine anderen Wüstenrosen, andauernd, aber irgendwie wird es nie was mit Samen. Ich hab leider die Bestäubung von Wüstenrosen nicht ganz verstanden, brauchen sie Insekten dafür, die es hier nicht gibt? Ich sehe tatsächlich nie irgendwas an den Blüten krabbeln, aber an Bestäubungspartnern mangelt es sicher nicht – Wüstenrosen gehören hier zur Standardausrüstung eines Hauses.
Im Topf meiner Srikaya wächst neben einem verspäteten Kapokbaum irgendwas Krautiges mit winzigen und sehr hübschen blauen Blüten. Was das wohl nun wieder ist?

*Eben kurz gegoogelt und statt der ersehnten Antwort eine Anleitung zur Herstellung von Dünger aus Bananenschalen gefunden. Note to self: Ausprobieren!
**Und eben hab ich festgestellt, dass der Ortsname duftendes Wasser bedeutet. Sprachenlernen rocks!

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