Nachdem wir gestern Abend Besuch hatten und erst gegen zwei ins Bett kamen, kostete das Aufstehen um acht Uhr ziemliche Überwindung. Doch es war nötig, weil wir in die Poliklinik eines nahen Krankenhauses fahren wollten, um die ganze Zahngeschichte mal voranzubringen. Pünktlich um neun saßen wir auf dem Motorrad und fuhren los. Im Krankenhaus angekommen, erwartete uns erst einmal Bürokratie. Ich zog eine Nummer für die Anmeldung und wartete beinah eine Stunde. Als ich drankam, war die Zahnchirurgin schon ausgebucht. Mist.
Wir fuhren wieder nach Hause und riefen in einem anderen Krankenhaus an, das eine eigene Zahnklinik hat. Bei der ist die Sprechstunde ab 18 Uhr, also perfekt für unseren Tagesrhythmus. Daheim setzte ich mich fröhlich korrigierend an den Rechner, neben mir schlummerte der Kater.
Nach dem Essen (Gudeg, heute mal ohne harte Kerngehäuse!) fuhren wir unter einem dramatisch bewölkten Himmel wieder los, diesmal gen Norden. Die Zahnklinik gehört zu einer Universität hier und versprühte einen gewissen Baustellencharme, weil – nun ja – an einem großen Anbau gewerkelt wurde. Drinnen war aber alles schick. Bei der Anmeldung musste ich jede Menge Daten angeben, die mir sehr überflüssig vorkamen. Oder was haben meine Religion, mein Familienstand, mein Bildungsabschluss und mein jetziger Beruf mit meinen Zähnen zu tun? Außerdem wurde mein Blutdruck gemessen, der zu Hause immer um die 100 rumdümpelte, hier aber mit 130 zu 80 als zu hoch bewertet wurde. Danke dir, gute alte Wartezimmernervosität.
Irgendwann wurde ich aufgerufen, schilderte dem Zahnarzt mein Problem und wurde sofort weiter zum Röntgen geschickt. Dabei stellte sich heraus, dass meine Weisheitszähne nicht genug Platz im Kiefer haben und deshalb immer wieder rumzicken und raus müssen. Möp. Aber nicht heute!
Wir bezahlten 100.000 IDR (um die 7 Euro), warteten eine halbe Stunde lang einen heftigen Regenguss ab und fuhren dann nach Hause. Dort gab es Snackie und zwei Folgen Lost, bis es Zeit war, Schlafen zu gehen.
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