Führerschein| Schon seit geraumer Zeit plane ich, einen indonesischen Motorradführerschein zu erwerben. Meinen automatischen Roller darf ich mit deutschem Autoführerschein gar nicht fahren, weil der Hubraum deutlich über den erlaubten fünfundfünfzig Kubikzentimetern liegt. Macht nichts, ich fahre eh schon länger nur noch als Sozia durch Jogja. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Und so begaben wir uns heute zu dem Platz, auf dem wochentags die praktischen Fahrprüfungen abgenommen werden. Zum Üben. Anfangs eierte ich noch ziemlich unsicher durch die Gegend. Schlussendlich schaffte ich alle drei geforderten Aufgaben. Und ich wurde seit langer Zeit mal wieder um ein gemeinsames Foto gebeten. Bei (männlichen) Teenagern sag ich immer Nein, diesmal war es eine junge Mutti, mit der ich nach kurzem Zögern doch posierte. Ausnahmsweise.
Klickertraining| Unsere Katzen dürfen nicht hinaus. Motorräder, Schlangen, Skorpione, anderer Leute Brunnen und andere Leute, viel zu gefährlich! Vor allem den flauschigen Manfred wollte man uns schon mehrmals abkaufen. Tut mir leid, aber der ist unbezahlbar. In unserem alten Haus hatten wir einen kleinen, katzensicheren Garten. Jetzt muss Manfred mit einem Ausguck am Fenster vorliebnehmen. Um ihn zu beschäftigen, mach ich mit ihm ab und zu Klickertraining. Gerade gewöhne ich ihn an das spezielle Sicherheitsgeschirr, das ich ihm in Deutschland hab anfertigen lassen. Er vermisst Draußen sein sehr und ich hoffe, dass wir irgendwann mal zusammen Spazierengehen können. Einmal durfte ich schon die Bauchschnallen schließen, wir machen langsam Fortschritte.
Sprachkurs| Mein Indonesisch lässt sehr zu wünschen übrig. Nach vier Jahren im Land ist das wirklich peinlich. Gerade lerne ich mit einem digitalen Sprachkurs Vokabeln und mache langsam Fortschritte. Allein die tägliche Wiederholung verleiht mir mehr Selbstbewusstsein und ich konnte mich kurz mit meiner Schwiegermutter unterhalten. Das hat mich sehr gefreut.
Lärm| Bald wird in Indonesien ein neuer Präsident gewählt (oder kann hoffentlich im Amt bleiben). Im Rahmen des Wahlkampfs begegnen uns auf den Straßen Jogjas immer wieder Gruppen junger, schwarz gekleideter Männer auf sehr lauten Motorrädern. Sie schwenken Fahnen ihrer Partei und lassen den Motor aufheulen. Das erzeugt einen monströsen Sound, den ich selbst mit Fingern in den Ohren kaum ertragen kann. Hinter ihnen staut sich der Verkehr. Auch der Mann findet diese Kampagnen furchtbar. Damit ist er leider in der Minderheit, denn am Straßenrand stehen viele Menschen, um sich das Spektakel anzusehen. Für mich ist es nichts als Machogehabe, Aggression und Benzinverschwendung. Ach.