Am Samstag jährte sich zum sechsten Mal jener Tag am Strand, als der Mann und ich uns gegenseitig unsere Gefühle füreinander gestanden. Das feierten wir mit der besten Pizza der Stadt im Restaurant Nanamia. Aber das war erst abends dran. Eigentlich war Samstag mein freier Tag, aber am 7. schicke ich immer meine Rechnungen raus und wollte vorher noch fix ein, zwei Kleinigkeiten erledigen. Das zog sich dann doch bis zum Nachmittag (ok, wir hatten spät gefrühstückt), also fuhr der Mann sein Motorrad im Bengkel besuchen.
Am frühen Abend wurde es immer bewölkter. Zum Glück hatten wir noch ein paar Snackies verspeist, denn gegen 18 Uhr begann der Regen – und da wollten wir eigentlich losfahren. Der Strom fiel dann auch noch aus und es war ein richtig heftiges Gewitter. Da saßen wir also, hungrig und schick angezogen und warteten. Die Katzen wussten vor lauter Angst nicht, wohin mit sich, Manfred saß irgendwann auf meinem Fuß. Nach einer guten Stunde war der Spuk vorbei, andernfalls hätten wir wohl ein GrabCar bestellt.
Samstags gehen hier die Pärchen aus und die Straßen und Restaurants sind entsprechend voll. Dank Regen war es aber nicht nur angenehm kühl, sondern auch leer. Im Nanamia waren vielleicht die Hälfte der Tische besetzt. Seit unserem letzten Besuch dort gab es eine überarbeitete Speisekarte mit etlichen neuen Gerichten. Ich bestellte Pizza mit Rucola und Parmesan, der Mann hatte Rind, Salami, Paprika und Pilze. Zum Nachtisch teilten wir uns ein Tiramisu. Das Restaurant arbeitet sehr am Plastikverzicht: Es gibt keine Strohhalme mehr (eine Zeitlang hatten sie welche aus Bioplastik) und die Glasuntersetzer sind aus Stoff. Ich habe eh immer ein kleines Beutelchen mit Edelstahl-Trinkhalmen dabei, konnte meinen Mango Lassi also stilecht wegnuckeln. Beim Tischabräumen muss ich nur aufpassen, den Strohhalm wieder einzupacken. Den kann eins übrigens einfach sauberlecken oder kurz kurz im Bad unter den Wasserhahn halten. Gesättigt und müde kamen wir wieder zu Hause an.
Da ich Samstag dann doch gearbeitet hatte, war eben Sonntag auch noch frei. Mittags regnete es schon wieder. Drei Tage Regen hintereinander, das ist jetzt wirklich die Regenzeit. Als die Wolken sich verzogen hatten, fuhren wir einkaufen und kehrten mit Kartoffeln, Tomaten und Pilzen beladen zurück, um einen Kartoffelauflauf zu kochen. Ich wusch und schnippelte, der Mann fabrizierte Bechamel- und Tomatensauce und baute den Auflauf zusammen. Ein Rest roter Reis war auch noch drin. Und es war ein wirklich phänomenales Mahl. Während wir noch aßen, kamen die ersten Laron ins Haus geflattert. Das sind geflügelte Termiten auf Hochzeitsflug. Deren Erscheinung ist ein weiterer Hinweis auf den Wechsel der Jahreszeit. Manfred liebt die Dinger sehr, er hüpfte ihnen in den ulkigsten Sprüngen hinterher und verspeiste sie alle.
Außerdem dachte ich endlich mal wieder daran, meine Pflanzen zu düngen, von denen etliche schon etwas gelb und nach Mangelernährung aussahen. Das kühle Wetter war eh ein super Zeitpunkt dafür, dann trocknen die Töpfe nicht so schnell aus. Die Bananen wachsen übrigens prächtig, sehen momentan wie kleine Maiglöckchen aus und fühlen sich auch so an. Sehr interessant.
Abends fuhren wir zur Schwiegermutti, wir hatten ihr nämlich einen separaten kleinen Auflauf gemacht. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir eine wahre Laron-Wolke. Und es wurde noch schlimmer, als wir einen Abstecher zum Bengkel machten. Dort wimmelte es nur so vor Larons und geflügelten Ameisen mit gleicher Mission. Eine Lampe war komplett schwarz vor Insektenkörpern, überall krauchte und wuselte es. Mich juckts jetzt noch.
Wieder zu Hause angekommen, strickte ich ein bisschen (die Socken müssen in zehn Tagen fertig sein!) und ging dann zeitig schlafen.