Seit langem wurde ich heute mal wieder von Manfred geweckt. Abends darf er aus Gründen* nicht mehr ins Bett, das hat er mir ein bisschen übel genommen, glaube ich. Wir machten Frühstück, das war in der sauberen Küche gleich noch einmal so schön.
Ansonsten war alles wie immer. Nach dem Essen war workworkwork angesagt, ich pipelte erst ein bisschen vor mich hin und bekam dann zum frühen Nachmittag einen kurzfristigen Auftrag, den ich zum Glück innerhalb von drei Stunden weglektorieren konnte. Langsam werde ich besser und muss nicht mehr jede zweifelhafte Grammatik im Duden nachschlagen. Zum Beispiel habe ich jetzt endlich die Regeln zum Zusammen- und Getrenntschreiben im Kopf. Wenn das erste Wort nämlich ein Adjektiv ist und das zweite ein Verb (wie bei übel nehmen), schreibt eins getrennt. Allerdings gibt es da jede Menge Ausnahmen oder Fälle, in denen beides möglich ist. Am schlimmsten sind eh Komposita aus zwei, drei Wörtern, von denen am besten mindestens eins Englisch ist und die ganze Konstruktion ein Eigenname sein könnte, aber auch irgendwie nicht. Jedenfalls kommt dieses Schulgrammatikwissen so langsam wieder zurück und das ist super.
Abends gab es Nasi uduk mit wirklich gutem Tempe. Und zum Feierabend (um 22 Uhr …) ließ ich den Ventilator das Haus durchpusten, während ich eine Weißweinschorle (mit mehr Wasser als Wein) aus meinem letzten bisschen Wein trank und dazu Joghurt mit Zimt aß.
An P. gedacht.
Momentan habe ich immer den Klicker und eine kleine Dose mit Katzensnacks in der Hosentasche. Für Manfred. Denn der markiert wieder. Damit hat er ja auch nach seiner Kastration nie ganz aufgehört, aber im alten Haus hat ers im Garten gemacht und auch das nur selten. Seit der Einbrecherkater ihn vermöbelt hat, sprüht er jeden Abend irgendwo hin: An alle Haustüren (unser Haus hat vier …), das Moped in der Küche, die Wasserkanister, Flip Flops, den Trinknapf und alles, was irgendwann mal draußen war und dort möglicherweise Katzenkontakt hatte. Selbst der Enzymreiniger aus Deutschlanf hilft nicht. Gesund ist er auch. Er hat das kurz vor unserer Abreise schon mal gemacht, da hatten wir grad die Draußenkatzen auf der Terrasse, und wir waren beim Tierarzt mit ihm, da war alles ok. Manfred ist also eifersüchtig und unter Stress. Jetzt fahre ich mehrere Strategien:
- Wenn er auf sein Klo geht (und ich es mitkriege), klicke ich und gebe ihm ein Snackie.
- Klo und Kloumgebung werden so oft wie möglich gründlich geputzt.
- Wir machen mehrmals täglich für ein paar Minuten Klickertraining, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
- Ich nehme mir viel Zeit nur für ihn, damit keine Eifersucht auf Nina aufkommt.
- Alle seine bevorzugten Sprühorte habe ich mit seiner Lieblingspflanze (Indische Nessel, wirkt wie Katzenminze) eingerieben.
Jetzt hoffen wir sehr, dass er sein Verhalten bessert. Gestern hat er nicht gesprüht, war aber kurz davor. Ich bin vorsichtig optimistisch, habe aber gestern auch den Einbrecherkater nicht gesehen. Wir werden sehen.

*Er hat auf des Mannes Sarong gesprüht, dabei auch das Bettlaken und mich erwischt.