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21. Dezember 2019 – Falsches Gewitterversprechen

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Am Samstagmorgen erwachte ich trotz frisch geöltem Ventilator verschwitzt, es war heiß und schwül. Außerdem waren die Bananen alle, also stand vor dem Frühstück eine kleine Ausfahrt an, die uns erst zum Geldautomaten und dann zum Bananenladen führte. In dem Warung war der Mann bisher nur allein gewesen. Die Besitzerin schaute mich ziemlich skeptisch an, als ich mit einem „tanpa plastik“ ihre Rascheltüte ablehnte und einen Stoffbeutel hervorholte.

Die Bananen waren jedenfalls gut und auch keine Kerne drin. Nachdem ich inzwischen drei Pflänzchen und etwa zwanzig Reserverkerne habe, reicht das fürs erste. Vielleicht nehme ich die Samen im Sommer mit nach Deutschland und finde heraus, ob die dort auch so gut keimen. Wir speisten, tranken Kaffee und schauten dazu eine Folge Pretty Little Liars. Mittlerweile sind wir bei der dritten Staffel angekommen und es wird langsam immer schlechter. Dafür feiere ich diese Zusammenfassungen sehr ab.

Dann war Arbeit angesagt. Ich lektorierte fröhlich vor mich hin, es war heiß, der Ventilator lief. Dann wurde es immer düsterer draußen und windig auch, das lose Dach der Nachbarn klapperte ziemlich. Donner grummelte. Alles in allem die spektakuläre Ankündigung eines ordentlichen Gewitters. Ich freute mich schon auf die Abkühlung, als die ersten Tropfen fielen. Die gleichzeitig die letzten waren. Die Wolken zogen von dannen, nix mit Regen. Das war ziemlich enttäuschend.

Später ging ich Blumen gießen, den Strunk einer neulich verputzten Ananas einpflanzen und die größte Banane umtopfen. Als ich mich nach dem Abendbrot (Magelangan mit Capcay) wieder bewegen konnte, machte ich eine halbe Stunde lang Yoga. Das tut jedesmal so unglaublich gut. Diesmal riss mich Nina aus dem Flow, weil sie vor der Tür unseres Kabuffs laut miaute und offensichtlich hineingelassen werden wollte. Vielleicht hatte sie ja eine Maus gehört. Als ich später mit der Taschenlampe nachschaute, war nichts auffälliges zu sehen. Naja, ich befürchte, sie nähert sich einer erneuten Rolligkeit, sie ist schon seit Tagen sehr anhänglich, schläft neben mir im Bett, verkloppt allerdings Manfred, sobald er sie nur schief anguckt. Wir werden sehen. Der Mann war aushäusig unterwegs, aber ich schaffte es trotzdem nicht vor Mitternacht ins Bett. Aber dafür lag dann Nina neben mir und guckte friedlich ihr Lieblingsvideo (Vorsicht beim Angucken, falls Katzen in der Nähe sind!):

Okay, und dann wollte ich ja noch Bilder nachreichen. Bitte schön:

Das sind Cashewäpfel. Unten das Anhängsel ist die eigentliche Frucht, da sitzt der Kern drin. Übrigens sollte eins diese Hülle nicht einfach so knacken, weil der Kern von einer giftigen Flüssigkeit umgeben ist, die schlimme Sachen mit der Haut anstellen kann. Beim Rösten gehen die Wirkstoffe kaputt. Und zum Einpflanzen ist kein Knacken notwendig. Das paprikaförmige Gebilde ist aus botanischer Sicht der Stiel und essbar. Ich habe es probiert und es schmeckt ein bisschen wie Apfel oder Mango, hat aber einen stark adstringierenden Effekt. Trotzdem lecker.

Und das, was wie drei kleine Tomaten aussieht, sind Surinamkirschen. Sie wachsen an einem Strauch, sind lecker sauer und haben viel Vitamin C. Angeblich soll es ganz leicht sein, sie anzubauen, aber ich habe alle drei Samen eingepflanzt und bisher ist noch niemand gekeimt. Das war übrigens sehr überraschend, ich habe irgendwie mit vielen kleinen Samen wie bei einem Nachtschattengewächs gerechnet (die Früchte hab ich von meiner Schwiegermutti bekommen. Sie wusste, dass sie essbar sind, aber nicht, wie sie heißen) und dann war da ein fetter Kern drin.

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