Am Montag erwachte ich früh von einem Kater, der erst auf mir herumtrampelte und dann einfach neben mir einschlief. Das war sehr niedlich und so konnte er es natürlich nicht verpassen, als ich später aufstand. Es folgte die übliche Routine aus Katzen füttern, Zähne putzen, anziehen, Katzenklos saubermachen, Porridge kochen. Der Mann fuhr rasch Eier kaufen, während ich Bananen schnippelte.
Dann Computerzeit. So richtig toll war meine Konzentration noch nicht wieder, es ist einfach alles sehr komisch momentan. Muss ich euch ja sicher nicht erzählen. Irgendwann hopste Nina auf meinen Schreibtisch und legte sich auf der Tastatur schlafen. Da sie sich momentan ständig kratzt, nutzte ich die Gelegenheit und untersuchte ihr Fell mit der Taschenlampe. Tatsächlich fand ich winzig kleine schwarze Dinger, die an einzelnen Haaren klebten. Flohdreck war das definitiv nicht. Wahrscheinlich sind es die Nissen von Haarlingen oder Katzenläusen, wobei ich keine Ahnung habe, wo sie sich die eingefangen haben könnten. Und laut Internet treten Katzenläuse eher im Winter auf, das ergibt ja nun gar keinen Sinn. In Manfreds Fell siehts übrigens ähnlich aus, also dürfen sich die beiden schon mal auf ein ausgiebiges Bad freuen. Dafür müssen wir aber auf warmes und sonniges Wetter warten und außerdem neues Babyshampoo kaufen. Ich ziehe ja sogar eine Katzenschur in Betracht, dann trocknen sie schneller.
Übrigens war es den ganzen Tag über kälter als sonst, das machte sich auch in der Brauseproduktion bemerkbar. Bisher dauerte es um die zwölf Stunden, bis die Flaschen das erste Mal aufgebläht waren und nach knapp einem Tag ist die Limo fertig. Dieses Mal brauchten die Hefen auffallend länger.
Dienstag stand ich viel zu spät auf und war den ganzen Tag tranig. Zum Frühstück gab es Porridge mit Kokosmilch und echtem Ahornsirup, sodass die leicht unreifen Bananen kaum in Erscheinung traten. Ich las auch wieder mehr Nachrichten, es ist echt schwer, sich von der ganzen Coronageschichte abzuschirmen. Und dann immer wieder Geschichten von Tourist*innen, die an ihren Urlaubsorten festsitzen und gerettet werden wollen, während Geflüchtete an den Grenzen Europas tatsächlich gestrandet sind. Dazu strömender Regen den ganzen Tag lang. Immerhin beendete ich einen Text und las dann im Lektorierendenchat von einem Onlinekurs namens „The Science of Well-Being“ (Die Wissenschaft des Wohlbefindens), der von der Yale University momentan kostenlos angeboten wird. Den mache ich jetzt und werde berichten, was ich lerne und ob ich tatsächlich die zehn Wochen durchhalte. Zum Abendessen gab es Magelangan, Capcay und dazu die endlich fertige Brause. Allerdings schmeckt sie mit den verwendeten Orangen nicht so dolle. Zitronen und Minze auf die Einkaufsliste gesetzt. Hinterher vernichteten wir noch eine Packung Waffeln und dann schaffte ich es tatsächlich kurz nach Mitternacht ins Bett.