25. März – Abenteuer Supermarkt

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Nachdem unser Tagesrhythmus ein bisschen aus dem Lot geraten war, wollte ich nicht wieder erst um zwölf frühstücken und schaffte es tatsächlich, halb neun aufzustehen. Ich ging ins Bad und wollte dann eine Yoga-App ausprobieren, die momentan kostenlos verfügbar ist. Allerdings gefiel sie mir so gar nicht, alles war sehr technisch und hastig. Ich vermisste Adrienes ruhige Art und wie sie „Move, like you love yourself“ sagt und löschte die App wieder. Dann packte ich die saubere Wäsche aus, die der Mann gestern von der Laundry geholt hatte. Leider vermisse ich ein Laken, wir werden nachfragen müssen.

Dann erwachte der Mann und wir machten Frühstück. Dazwischen miepste Manfred herum, weil er gerade wieder Dosenfutter kriegt. Das kommt aber aus dem Kühlschrank und muss erst mal aufwärmen, bevor er es essen darf. Nach dem Frühstück brachen wir zum Einkaufen auf. Die Straßen waren wieder relativ leer, vor allem die Abwesenheit gigantischer, in Schwärmen unterwegs seiender Reisebusse macht sich bemerkbar. Auch der Supermarkt war – zumindest bei unserem Eintreffen – recht wenig besucht. Allerdings hatten sich scheinbar alle Einkaufenden vor dem einen Regal versammelt, in dem alles wichtige zum Kochen steht: Öl, Sojasoße, Gewürzmischungen, Margarine. Ich hatte nicht an meinen Mundschutz gedacht und fühlte mich merkwürdig ungeschützt. Wahrscheinlich war meine Technik, rasch an herumstehenden Leuten vorbeizuhuschen auch nicht die beste, ich werde optimieren.

Mit Shampoo, Öl, Schokolade, Gewürzen, Seife, Zitronen, Nudeln und noch einigem mehr im Einkaufskorb standen wir dann an der Kasse. Dort gibt es auch diese Abstandhalteraufkleber, allerdings nur zwei. Zwei! Ich hielt drei Fliesen Abstand zu unseren Vorderleuten, während die hinter uns Wartenden uns zunehmend auf die Pelle rückten. Die beiden vor uns demonstrierten auch noch mal sehr schön, warum eins im Supermarkt momentan nicht alles anfassen sollte: Sie nahmen verschiedene Sachen aus dem Regal, guckten sie an, stellten sie wieder zurück und fassten sich zwischendurch dauernd ins Gesicht. Worauf eins so achtet in Zeiten von Corona.

Die Rückfahrt fühlte sich dann endgültig apokalyptisch an, weil der Himmel im Norden wirklich rabenschwarz war und auch schon die ersten Tropfen fielen. Zum Glück wohnen wir im Süden und es wurde spürbar heller. Wir kamen genau in dem Moment zu Hause an, als der Regen losging.

Wir packten die Einkäufe aus, der Mann bestand auf deren Besprühen mit Alkohol, dann setzte ich mich an den Computer. Manfred, den Donner fürchtend, ruhte neben mir.

Zum Abendbrot kochte der Mann Nudeln mit weißer Soße und Tomatensoße mit Zucchini drin. Ein Fest! Ich pipelte dann noch mal am Rechner rum, dann fingen wir um zehn an, Harry Potter zu gucken und kamen natürlich wieder mal erst nach Mitternacht ins Bett.

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