1. November 2020 – Wieder da

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So, nach einem halben Jahr Pause mache ich da weiter, wo ich aufgehört habe. Aus einem neuen Haus, mit neuer Frisur und einem Haufen neuer Pflanzen, der Rest ist so geblieben.

Morgens erwachte ich zum dritten Mal in Folge mit Wadenkrampf, der Grund ist wahrscheinlich das Zusammentreffen von Muskelkater (Yoga!) und Klimaanlagenkälte (wir haben jetzt eine Klimaanlage!). Aufgestanden, die Katzen gefüttert, Bad. Dann nochmal Manfred im Bett geflauscht. Podcasthörend abgewaschen, während der Mann Eier und Snackies kaufte, er brachte eine Tüte voller Muffins mit, das war schön.

Zum Frühstück gabs Haferflocken mit Banane und Chiasamen, ein Ei und zum Kaffee dann die Muffins. Draußen regnete es ein bisschen, wir sahen bei Youtube einigen Leuten dabei zu, wie sie (unerlaubt) Prypjat erkundeten. (Erinnerungen an leerstehende Fabrikhallen und – ähem – das DVB-Hochhaus, heute sind das sicher alles fancy Lofts oder so.)

Irgendwann hörte der Regen auf und wir fuhren zur Schwiegermutter, um ihr Bakso vorbeizubringen, die wir gestern auf dem Markt gekauft hatten. Wir wohnen jetzt nämlich ganz nah an einem großen Markt und kaufen dort regelmäßig frische Lebensmittel ein. Es gibt sogar Paprika, Kürbisse und – leider geschmacksneutrale – Granatäpfel. Aber zurück zur Schwiegermutter. Dort blieben wir ein Weilchen, ich bewunderte ihre Monstera (wir haben zur selben Zeit einen Wurzelsteckling gepflanzt, ihrer hat schon ein Blatt, meiner treibt gerade erst aus) und wir unterhielten uns auf Abstand ein bisschen. Außerdem gab sie uns den Kontakt eines Nähmaschinenreparateurs, weil meine kaputt ist. Eins dieser Plastikteile, die die Spule an ihrem Platz fixieren, ist abgebrochen.

Wieder zu Hause war noch eine Stunde bis Sonnenuntergang, die nutzte ich, um meine winzigen Erdbeersämlinge zu pikieren. Im Topf war schon Graufäule ausgebrochen und ich hoffe, dass ich so wenigstens ein paar von ihnen retten kann. Ich habe schon oft Erdbeeren ausgesät und bisher sind sie nie übers zweite Laubblatt hinausgekommen. Mal sehen, ob es diesmal anders wird.

Dann Abendbrot, Kürbissuppe und Kartoffelsuppe (nacheinander) mit Reis für mich, der Mann speiste dazu noch Hühnerköpfe. Manfred saß eine Weile bettelnd zwischen uns, das geht jetzt, weil wir eine Essecke mit Bank haben. Manchmal hopst er auch einfach auf den Tisch, da muss eins aufpassen. Hinterher guckten wir ein paar Folgen The Americans, ich aß noch eine kleine Orange zum Nachtisch. Danach wurden wir nochmal aktiv und schleppten die Leiter ins Schlafzimmer, um den Filter der Klimaanlage zu reinigen. Der war schon ziemlich flauschig, aber die Mühe hat sich gelohnt, jetzt kühlt das Maschinchen nämlich viel schneller und der Mann muss hoffentlich weniger niesen. Dann noch ein bisschen Katzenangeln, Manfred floppte wild durchs Bett und kullerte über die Kissen, das ist jedes Mal sehr amüsant.


Gelesen| COVID-Underdogs – Die Mongolei. Wenn über die Pandemie berichtet wird, werden viele Länder vergessen, die viel besser reagiert haben als beispielsweise Deutschland. Eins davon ist die Mongolei, in der bis heute niemand an COVID-19 gestorben ist und es keine lokale Ansteckung gab. Das hat übrigens nichts mit dem Wetter, den dortigen Ernährungsgewohnheiten oder sonstewas zu tun, sondern schlichtweg an einer schlauen und schnellen Reaktion NOCH VOR DEM ERSTEN FALL!

I’ll pause here for a minute. This is January. Mongolia was doing all this in January, when most countries were doing nothing. Like the story of the ant and the grasshopper, or Jon Snow, they knew that winter was coming and they acted accordingly.
What was your country doing in January? How many lives could we have saved, if we’d just looked to Mongolia then?

Ich mache hier einen Moment Pause. Das war im Januar. Die Mongolei hat alles das im Januar gemacht, während die meisten anderen Länder nichts getan haben. Wie in der Geschichte von der Ameise und dem Grashüpfer und wie Jon Snow wussten sie, dass der Winter kommt, und sie haben entsprechend gehandelt.
Was hat dein Land im Januar getan? Wie viele Leben hätten wir retten können, wenn wir nur damals auf die Mongolei geschaut hätten?

Indi Samarajiva, COVID Underdogs: Mongolia – The best response in the world

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