23. & 24. Mai 2020 – Freies Wochenende mit Nähmaschinenzeit und einem schönen Sonnenuntergang

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Der Samstag war sehr geschäftig. Nach dem Frühstück wandte ich mich meiner To-do-Liste zu und erledigte die folgenden Dinge:

Außerdem kochte ich meine Ruby Cups aus und wusch meine Haarbürste. Die war mir vor der bespiegelten Schranktür heruntergefallen und unter den Schrank gekullert. Als ich sie hervorangelte, war sie von einem grauen Flusenwust umgeben. Und ich pflegte meine viel zu selten benutzte Wildschweinborstenbürste. Der Stiel war etwas schimmlig geworden, ich rieb ihn deshalb mit Essig ein.

Als alle Aufräumarbeiten erledigt waren, baute ich die Nähmaschine auf und werkelte an zwei Masken herum. Dabei freute ich mich besonders darüber, dass mir gerade Nähte zunehmend leichter fallen. Am späten Nachmittag brachte der Mann von seiner Mutter selbst gebackene Kekse in hübscher Verpackung. Ich habe leider kein Foto davon gemacht. Denn heute war der letzte Tag des Ramadhans und damit Vorabend von Idul Fitri, das in Deutschland Zuckerfest heißt. Zu diesem Anlass werden traditionell Kekse gegessen, auch in nicht muslimischen Familien. Wir kosteten ein paar davon, dann bestiegen wir das Motorrad für eine kleine Abendausfahrt. Eigentlich wollten wir gucken, ob der Strand zugänglich ist, aber es wurde dunkel, bevor wir dort ankamen und wir drehten vorher um. Dafür sahen wir einen wirklich spektakulären Sonnenuntergang, den wir vom Straßenrand aus bestaunten und den ich ganz ohne Kamera betrachtete. Eindrucksvoll vor allem die Silhouetten der Bäume und Kokospalmen vor dem roten Himmel.

Auf dem Rückweg kauften wir Magelangan beim gleichen Straßenstand, an dem wir vor sechseinhalb Jahren als frisch verliebtes Paar (auch auf dem Weg zum Strand) zum Essen hielten. Während wir auf unser Bungkus warteten, leistete uns eine hübsche kleine Katze Gesellschaft.

Wieder zu Hause aßen wir und guckten dann zwei Folgen der neuen Staffel Ozark. Nina zeigte erste Anzeichen der Normalisierung. Abends rief sie noch mal laut nach Katern, doch ihr Verhalten war zunehmend ninatypisch. Sehr beruhigend.

Den Sonntag verbrachte ich glücklich an der Nähmaschine. Erst trennte ich eine Maske für den Mann auf, um ein neues Gummiband einzubauen, dann werkelte ich an einem Kissenbezug mit aufgesteppten Batikstreifen. Ich bin meiner Freundin so dankbar, dass sie mir die Nähmaschine ausgeliehen hat, weil ich damit so viel Spaß habe. Ich genieße es, mich ganz aufs Nähen zu konzentrieren, meine Fortschritte zu bemerken und außerdem die vielen neuen Begriffe – in zwei Sprachen – zu lernen. Tatsächlich werde ich etwas schneller, das Bügeln klappt besser und bisher gab es kaum frustrierende Momente. Zum Abendbrot gab es Mie goreng und – nach dem Abwasch – Kekse und Ozark.

Kreatives Chaos.

Detail.

Der fertige Bezug in Aktion.

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