29. Dezember 2019 – Bad putzen mit Schreck

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Der Tag begann mit einer kleinen Jagdaktion um halb drei Uhr morgens: Als ich aufs Klo ging, bemerkte ich, dass die Katzen etwas wild Flatterndes durchs Haus jagten. Ich sperrte sie ein, holte den Mann dazu und gemeinsam fingen wir die riesige Motte ein, die sich irgendwie zu uns verirrt hatte. Und es war ein wirklich riesiges Tier, mit entfalteten Flügeln fast so groß wie meine Hand. Leider habe ich aus Müdigkeitsgründen kein Foto gemacht.
Dann störungs, aber leider nicht mückenfrei bis morgens geschlafen und von einem schmusigen Manfred geweckt worden. Das hat er schon lange nicht mehr gemacht, seit Nina so kuschlig ist, meidet er das Bett nämlich. Ich stand auf und reichte Essen. Anschließend Aufbruch. Erst frühstücken (Soto Lenthok!), dann diverse Sachen einkaufen (für die Katzen gab es Flohmittel und einen neuen Wassernapf), zum Beispiel Motorradkram und Mückenmittel.
Zuhause gabs dann erst mal Kaffee, weil kurioserweise die meisten netten Cafés hier erst nachmittags oder abends aufmachen. Vor zwölf ist es abseits der Touristenstraße beinah unmöglich, einen guten Kaffee zu bekommen. Naja, so konnte ich gleichzeitig mein kleines, seit Jahren im Schrank vor sich hin gammelndes Ledertäschchen einfetten. Mal sehen, ob die Rettung gelingt.
Dann puzzelte der Mann am Moped rum, ich ging das Bad putzen. Das war schon wieder ganz grün, wegen der Algen. Während ich im restlichen Haus nur noch milde Putzmittel, Essig und Soda verwende, brauche ich im Bad noch einen Reiniger auf, der den Inhaltsstoff Benzalkoniumchlorid enthält. Das ist oft in als antibakteriell angepriesenen Putzmitteln drin und für Katzen hochgiftig. Ninas Vergiftung vor einem Jahr kam wahrscheinlich davon, darum nutze ich es nur noch im Bad, weil die Katzen da nicht reindürfen. Übrigens habe ich das auch schon in Deutschland in einem extra Reiniger für Haushalte mit Katzen und Hunden gesehen, also guckt gut aufs Etikett, bevor ihr sowas kauft!
Ich schrubbte jedenfalls den Fußboden, spülte den Schaum weg, aber noch nicht besonders gründlich und ging dann dem Mann was an der Tür helfen. Dann trank ich was, setzte mich kurz vor den Lüfter und ging dann zurück zum Bad – WO NINA GRAD AUS DER OFFENEN TÜR HERAUSKAM. So ein Schock! Die Tür hatte ich völlig vergessen. Ich schnappte mir die protestierende Miez sofort, ja, ihre Füße rochen nach Putzmittel. Mistmistmist. Irgendwie gelang es mir, ihre Füße zu waschen und abzutrocknen, obwohl sie heftig zappelte und quäkte. Egal, das musste jetzt sein. Die nächsten Stunden bewachte ich Nina und hielt nach dem kleinsten Anzeichen einer Vergiftung Ausschau, aber es war alles gut und sie benahm sich wie immer. Mir plumpste ein kleines Gebirge vom Herzen und ich konnte den restlichen Abend, den wir mit Freunden des Mannes und Eis essend verbrachten, genießen. Und als ich schlafen ging, kam Nina mit und schlief auf meiner Hand ein.

Gelesen | Ein tolles Feedback für meine letzte Korrektur 🙂
Gehört | Cryptonomicon beim Putzen, außerdem dieses feine Lied:

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