3. Dezember 2020 – Der verlorene Tag

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Heute war mir den ganzen Tag wie Mittwoch. Erst als ich abends eine Bestellung annahm, merkte ich, dass eigentlich schon Donnerstag war. Upsi.

Ich wachte recht früh auf, ließ den Mann noch schlafen und erledigte Papierkram für die Versicherung. Nachdem der Mann auch erwacht war, machten wir uns fertig und frühstückten heute mal auswärts im Rata Rata, das ist ein einfaches Restaurant, wo es ein Büffet mit sehr vielen Gerichten gibt. Das ist von Vorteil, weil wir so beide was finden, die meisten Essensstände sind nämlich auf ein bestimmtes Gericht spezialisiert. Ich aß Reis mit Gemüse, Tempeh, Perkedel (das ist ein Kartoffelklops) und Ei.

Wieder zu Hause bereitete der Mann seine Abfahrt vor, er hat gerade sehr mit seinem Motorrad zu tun. Ich machte Kaffee, weichte Wäsche ein und trödelte ein bisschen herum, denn der Strom war (mit Ankündigung) abgeschaltet worden und bei meinem Telefon war der Akku fast alle, da wollte ich nicht mit Arbeiten anfangen. Pünktlich gegen 1 gingen die Lampen wieder an und ich konnte fleißig sein.

Als alles fertig war, machte ich mit dem Versicherungsantrag weiter, ein Formular musste eingescannt werden und außerdem muss ich alle Rechnungen übersetzen, die sind nämlich auf Indonesisch. Das ist nicht besonders kompliziert, aber trotzdem aufwendig. Noch eine Runde Vokabeln lernen und dann machte ich Feierabend.

Abendessen war Nasi Goreng. Dann gab es noch kurz Aufruhr an Manfreds Fenster, weil draußen ein dünner roter Kater herumsprang. Der kommt öfter mal auf der Gartenmauer vorbei und sprüht von oben auf meine Pflanzen, darum steht alles Essbare hinterm Haus.

2. Dezember – Mit Jon Snow im Schwimmbad

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Um sieben war ich sehr wach, legte mich dann aber nochmal hin und erwachte zwei Stunden später müder als vorher aus einem sehr verwirrenden Traum, in dem ich mit Jon Snow im Schwimmbad gewesen war und danach meine Erdbeeren gießen musste. Die sind in Wirklichkeit inzwischen alle irgendeinem Pilz zum Opfer gefallen, schade drum.

Bisschen morgendliches Twitterscrollen während Manfred an mir herumkuschelte. Die allerbeste Nachricht des Tages: Elliot Page (ihr kennt them vielleicht aus Umbrella Academy oder Juno) hat sich als trans geoutet und seine neuen Pronomen (he/they) bekanntgegeben. Wie großartig ist es bitte, dass queere Kinder immer mehr Vorbilder haben, immer besser repräsentiert werden. Leider hat es kaum eine deutsche Nachrichtenseite geschafft, darüber zu berichten, ohne Elliot zu misgendern oder den abgelegten Namen oder das unsägliche Wort „transsexuell“ (als Eigenbezeichnung aber vollkommen okay) zu verwenden. Aber Twitter quoll über vor Liebe, das war toll. Kleiner Reminder am Rande: normalisiert es, eure Pronomen in Social-Media-Profile, bei WhatsApp oder Zoom reinzuschreiben, insbesondere wenn ihr cis seid. Trans Personen schlägt so viel Hass im Internet entgegen, weil sie meistens die einzigen sind, die ihre Pronomen angeben, und dadurch leicht erkannt werden. Also, seid solidarisch, wenn es euch möglich ist. Und falls ihr mal ein gutes Buch zu dem Thema lesen wollt, empfehle ich Ich bin Linus von Linus Giese. Ich habs kurz nach der Veröffentlichung gekauft und in einem Rutsch durchgelesen.

Frühstück mit zu viel Oatmeal und einer Folge Superstore. Dann fuhr der Mann weg und ich den Laptop hoch. Nach einer Weile zog ich vom Schreibtisch an den Esstisch um, da kann ich momentan besser arbeiten und Nina schläft neben mir – vielleicht liegt es ja daran.

Der Mann kam heim mit Abendessen (Mie goreng) und unseren neuen Regenanzügen. Meiner riecht wie ein aufblasbares Schwimmbecken und ist überraschend durchsichtig, aber das macht ja nichts. Und: Der des Mannes hat Taschen, aber meiner (als Frauenmodell vermarktet) nicht. Ich prangere das an.

Nach dem Essen spielte ich Manfred müde, während auf unserem Küchendach lautstark eine Zikade rumorte. Mein Ex-Zahn tat heute wieder mehr weh, keine Ahnung warum, also nahm ich doch wieder eine Schmerztablette. Not so Fun Fact: ich habe nachgezählt, seit 2018 hatte ich an 35 Tagen so starke Weisheitszahnprobleme, dass ich es in meiner Zyklus-App aufgeschrieben hab, an den meisten davon hab ich auch irgendein Schmerzmittel genommen. Genau darum muss ich jetzt durchhalten.

1. Dezember 2020 – Fast wieder normal

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Der Mann stand vor mir auf und ließ den Kater ins Schlafzimmer, der sich prompt miepsend auf meinem Bauch niederließ und bekuschelt werden wollte. Ich tat ihm den Gefallen und stand dann auch auf, die Ex-Zähne waren beinah nicht mehr zu bemerken. Morgenkrams, Katzenfütterung, Pflanzencheck. Das zweite Blatt der Monstera wird immer deutlicher, dafür gefällt mir meine Schlumbergera gar nicht. Sie hängt schlapp im Topf und macht lauter Luftwurzeln, das ist kein gutes Zeichen. Ich muss unbedingt nachschauen, ob die Wurzeln vielleicht faulen. Der andere Weihnachtskaktus, der vorn auf der Terrasse steht, sah nach dem Umtopfen auch erst etwas traurig ist, hat sich inzwischen aber gut erholt.

Frühstück, Kaffee, Youtube.

Der Mann fuhr weg, ich setzte mich an den Schreibtisch, war aber wegen der jeden Moment eintreffen könnenden Wasserlieferung voll im Wartemodus und nicht konzentrationsfähig. irgendwann kam das Wasser dann, ich huschte mit Geld und Maske hinaus, öffnete das Tor und stand dann etwas awkward herum, während der Lieferant die vollen Kanister auf die Terrasse schleppte.

Dann endlich war halbwegs produktives Arbeiten möglich, nebenbei snackte ich übrig gebliebenes Porridge vom Frühstück, Nina schlief neben mir und Manfred auf dem Tisch. Ein seltener harmonischer Moment zwischen den beiden. Ich machte Feierabend, als Manfred erwachte und anfing, Nina zu nerven. Wir katzenangelten, er hechtete wild durchs Bett. Ich liebe es ja besonders, wenn er auf die Angel lauert und dabei so mit dem Hintern wobbelt.

Der Mann kam mit Nasi uduk heim, wir aßen und schauten Superstore. Manfred bettelte um Tempestückchen und bekam auch welche, nach dem Essen kuschelte sich Nina zwischen uns auf die Bank, sie ist schon seit ein paar Wochen sehr anhänglich und verschmust. Ich machte dann noch den Abwasch und schon war es wieder Zeit, schlafen zu gehen.

28. bis 30. November 2020 – Wochenende und der Montag danach

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Gestern war ich zu busy zum Bloggen, darum gibts den Wochenendrückblick eben erst jetzt. Das Wichtigste zuerst: Mir gehts endlich besser, Montag war der erste Tag ohne Schmerztabletten und ich habe sogar schon zum ersten Mal unbewusst auf der linken Seite gekaut. Aber von vorn:

Samstag musste der Mann früh weg, also frühstückten wir getrennt, was heißt, dass ich mein morgendliches Spiegelei selbst briet und erfolgreich in der Pfanne wendete. (Wir machen das immer, weil die Eiqualität manchmal etwas zweifelhaft ist.) Nach dem Essen lungerte ich ein bisschen antriebslos herum und guckte Superstore, aber dann raffte ich mich auf und putzte das Bad. Podcast hörend ist das gar nicht so schlimm. Überhaupt mache ich inzwischen fast alle Hausarbeiten mit Kopfhörern, der Mann hat mir nämlich ein Paar alte Bluetoothkopfhörer vermacht, die zwar schon ein bisschen abgeranzt sind, aber genau aus diesem Grund genau richtig zum Putzen.

Als das Bad sauber war, ging ich direkt duschen und dann kam auch schon der Mann nach Hause, denn ich hatte am späten Nachmittag meinen Kontrolltermin in der Zahnklinik. Die ist im Norden und dort ballten sich gerade auch dicke dunkle Gewitterwolken zusammen. Also stopfte ich die Regensachen in meinen Rucksack, wir kamen dann aber ganz knapp vor dem richtigen Wolkenbruch an. Dann wurden endlich die ollen Fäden gezogen, alles heilt gut, weh tun ist ganz normal, und schon waren wir wieder draußen. In vier Wochen ist dann die andere Seite dran, es gruselt mich jetzt schon. Auf dem Rückweg holten wir Abendessen (Fuyung Hai und Bihun) und kamen trotz Regensachen etwas durchnässt wieder zu Hause an.

Sonntag regnete es schon seit morgens immer wieder und wir machten gar nichts, außer online neue Regenanzüge zu bestellen. Und ich schnitt noch ein paar Masken zu. In einer Regenpause fuhren wir zum Markt, kauften Gemüse und Huhn für den Mann. Mir sind die Fleischstände mit den aufgereihten toten blassen Hühnern sehr unangenehm, den Geruch mag ich überhaupt nicht, wobei die Maske schon ein bisschen hilft. Zum Abendbrot kochten wir Gemüsesuppe und frittierte Kartoffelspalten, das war sehr lecker. Hinterher fuhren wir noch eine Freundin besuchen, die sich neulich ein Bein gebrochen hat, um sie ein bisschen aufzumuntern.

Montag war dann endgültig Business as usual, ich fühlte mich fast wieder normal und schaffte es tatsächlich ohne Schmerztablette, auch wenn die Stelle abends noch etwas schmerzt. Ich hatte einen Korrekturauftrag, der meine gesamte Aufmerksamkeit forderte, und als ich damit fertig war, übernahm Manfred und wollte bespaßt werden. Abendessen waren Reste vom Sonntag, dann fuhr der Mann zu einem Freund und ich ging zeitig schlafen.

27. November 2020 – Die Vögel

Erholt aufgewacht, komischerweise hatte ich geträumt, dass ich des Mannes Masken bügele. Dabei macht er das immer selbst, er stärkt die nämlich, damit sie sein Gesicht nicht berühren. So langweilig ist mein Leben also schon. Heute hatte ich keine Lust auf Experimente oder Schmerzen und nahm konsequent meine Schmerztabletten. Meine arme Leber tut mir leid, aber das muss jetzt halt mal sein.

Workworkwork war ganz okay heute, aber ich war froh, als ich endlich fertig war. Zum Feierabend fing Manfred einen Gecko, den er grollend um Maul hielt. Ich zwang ihn, den Gecko auszuspucken, sperrte beide Katzen weg und manövrierte das arg angeschlagene Tier ins Freie. Hoffentlich kommt er durch. Jetzt weiß ich, dass auch Geckos ziemlich rot bluten.

Nach dem Abendessen (Kwetiau) fuhren der Mann und ich gen Norden zu einem großen Kaufhaus, um Kaffee und Küchentücher zu kaufen und einfach mal ein bisschen rauszukommen. Und besser jetzt als in ein paar Tagen, denn am Monatsanfang kriegen alle ihr Gehalt und dann sind die Läden voll. Beeindruckend war, das jetzt wieder die Zeit ist, in der in einer bestimmten Straße tausende Schwalben auf den Kabeln hocken. Die sind auf der Durchreise, tagsüber sind sie weiter oben in den Bergen und nachts schlafen sie eben in dieser einen Straße, das ist schon seit Jahren zu. Hier ist ein Zeitungsartikel darüber, allerdings auf Indonesisch und vom letzten Jahr – aber da gibts Fotos. Dort steht, dass es Rauchschwalben sind, die aus Korea, Japan und dem Himalaya kommen und hier überwintern. Im März fliegen sie wieder heim. Ah, sogar auf Youtube wird darüber berichtet.

26. November 2020 – Gecko am Fenster

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Wieder früh aufgewacht (letztes Mal Antibiotikum!). Ich hatte geträumt, dass wir mit Manfred zelten waren, das war irgendwie eine schöne Vorstellung und erinnerte mich an Henry und Baloo (Vorsicht, niedlich!). Die Backe war auszuhalten, also ließ ich erneut das Schmerzmittel weg. Podcast hörend abgewaschen, dann Frühstück. Der Mann hatte Muffins geholt, aber die hob ich mir für später als Snack auf. (Fehler, später waren dann Ameisen drin.)

Beim Arbeiten dann puckerte es wieder stärker und irgendwann beschloss ich, dass es keine Schwäche ist, wenn ich jetzt eine Schmerztablette nehme und tat das dann auch. Aber es strengt mich schon an, dass es trotz allem* einfach nicht besser wird. Immerhin ist heute schon Tag 5. Lohnarbeit war dann eher zäh, ich schloss einen Auftrag ab, hatte dann aber einfach keine Löffel mehr übrig und machte kurzerhand Feierabend. Inmitten einer Pandemie und kurz nach einer Zahn-OP ist das wirklich gerechtfertigt und ich versuchte sehr, mich nicht schuldig zu fühlen. Scheiß Kapitalismus, mein Wert ist mehr als nur meine Produktivität.

Es regnete nicht, also ging ich die paar Pflanzen gießen, deren Erde schon wieder trocken war (vor allem die stets durstige Banane) und schaute mir einfach alle mal an, das hatte ich jetzt schon einige Tage nicht gemacht. Vor allem die Ananas und der Bambus gehen grad ganz schön ab und ich denke, dass ich bald die erste Srikayafrucht ernten kann. Der kleine Baum hängt ganz schön durch, weil die meisten Früchte an der Spitze irgendwelcher dünnen Zweiglein wachsen. Wahrscheinlich kann eins das irgendwie durch den richtigen Schnitt lenken, aber wir hatten genau eine Vorlesung zum Thema Obstbaumschnitt im Studium und a) hab ich genau da nicht aufgepasst und b) wurden Srikayabäume nicht besprochen.

Ich hing dann einfach nur ein bisschen herum, schrieb mit einer Freundin, vermisste Yoga und guckte den Katzen zu, denn die rasteten ein bisschen aus, als draußen am Fenster ein Gecko hin und her lief. Sie saßen dann noch echt lange da und starrten das Glas an, nur für den Fall.

Der Mann kam dann mit Bihun zum Abendessen nach Hause, wir guckten ein bisschen Superstore und erzählten, ich gab Manfred sein Dosenfutter (große Freude) und legte mich dann bald hin.

*Antibiotikum, Schmerztabletten, Salzspülungen, weiche Zahnbürste und Abstand beim Zähneputzen, nur rechts kauen, nur weiches Essen, nur auf der rechten Seite schlafen, kein Sport, viel Katzenflausch

25. November 2020 – Kalt

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Morgens fühlte ich mich ganz gut soweit und beschloss, die Schmerztablette wegzulassen, um mal zu gucken, wie das so ist. Das stellte sich später leider als schlechte Idee heraus. Jedenfalls machte ich Morgendinge, schaute nach der schon grüner werdenden Monstera und machte Frühstück. Endlich wieder mit Kaffee für mich! Es hatte die ganze Nacht geregnet und war so kalt, dass ich nach dem Essen Socken und eine lange Hose anziehen musste, um nicht zu frieren. Eine nette Abwechslung zu den Tagen, an denen ich vom bewegungslosen Herumsitzen in Schweiß ausbreche.

Dann Lohnarbeit. Heute hatte ich wieder einen Korrekturauftrag, an dem ich ziemlich zu knobeln hatte. Da half es nicht, dass zum frühen Nachmittag meine Wange zu puckern begann. Eigentlich kann ich Schmerzen ganz gut aushalten und auch verdrängen, aber diesmal musste ich herumlaufen und mein Gesicht in weiches Manfredfell drücken, bis die Tablette endlich wirkte.

Schon seit Tagen habe ich groß Lust zu putzen, das passiert oft, wenn ich mich nicht gut fühle. Heute hatte ich endlich genug Energie und wischte kurzerhand das Haus durch, mit unserem neuen Mopp und einem Hörbuch ist das eigentlich eine recht entspannte Sache. Und dann kam auch schon der Mann mit Abendbrot nach Hause, ich hatte wieder um Mie goreng gebeten und die waren auch wieder sehr lecker. Ansonsten passierte nichts mehr, wir schauten ein paar Folgen Superstore und der Mann naschte die restliche Erdnussbutter weg, die ich ja leider wegen ihrer Chunkyness momentan nicht essen kann, was mich ein bisschen traurig macht. Überhaupt hat diese Zahnsache ziemliche Auswirkungen auf mein Snackverhalten, das momentan nicht existent ist, gleichzeitig vermisse ich Yoga und Sport sehr. Samstag werd ich fragen, wann ich das wieder machen darf (hoffentlich bald!).

Gesehen:
Superstore

Gehört:
QualityLand 2.0
All Inclusive

24. November 2020 – Monsteraentrollung geglückt

Nachdem es mir gestern Abend eigentlich schon wieder ganz gut ging, wachte ich heute mit ziemlich weher Backe auf und war froh, das es schon Zeit war, meine Medikamente zu nehmen. Dann ging ich meine Pflanzen begutachten, die sorgen immer für die nötige Ablenkung. Und endlich, 73 Tage nachdem mir meine Schwiegermutter den Monsterasteckling überreichte, ist das erste Blatt komplett fertig. Ein bisschen blass ist es noch, darum steht der Topf jetzt etwas heller, aber immernoch geschützt im Schatten des – mittlerweile prächtigen – Philodendrons. Und damit ihr endlich mal seht, wovon ich hier dauernd schreibe, hab ich ein paar Fotos gemacht:

Neben einem runden Brunnen aus Beton (der links ins Bild ragt) stehen mehrere Pflanzen, die in schwarzen Kunststofftöpfen wachsen. Im Vordergrund steht ein Topf mit einer Monstera, die nur ein einziges blassgrünes, herzförmiges Blatt besitzt. Rechts neben ihr wächst ein üppiger Baum-Philodendron. Im Hintergrund sind weitere Pflanzen und ein oranger Gartenschlauch zu sehen.
Monstera neben Philodendron
Ein grau getigerter flauschiger Kater schläft auf einem durchsichtigen Kunststoffcontainer mit hellgrünem Deckel, der wiederum auf einem Stuhl steht. Seine Schlafposition sieht nicht sehr gemütlich aus, weil er sich eben gestreckt hat und dabei eingeschlafen ist. Stuhl und Container stehen vor einem Fenster, das mit einem Metallgitter versehen ist, über der Lehne hängt Kleidung.
Manfreds Ausguck/Schlafthron
Das gesamte Bild wird von einer Betonwand eingenommen, an der ein lehmiges Gebilde klebt, das einer Tonvase ähnelt und eine vasenähnliche Öffnung besitzt.
Das Gelege einer Töpferwespe

Wir frühstückten. Danach fuhren wir erst zum Geldautomaten und dann Katzenfutter kaufen. Das holen wir immer in 8-kg-Säcken, die ziemlich genau für zwei Monate reichen. Trotz Zahn wollte ich unbedingt mit, um mal rauszukommen. Im Tierladen suchte ich noch für Manfred ein paar Dosen Nassfutter aus (Nina mag das gar nicht) und es gab endlich auch getreidefreie Snackies, nämlich von einer bekannten deutschen Marke, sogar mit Beschriftung auf deutsch.

Wieder zu Hause war ich doch ganz schön k. o., setzte mich aber doch noch für zwei Stunden an den Rechner, während der Mann zu seinem Motorrad fuhr. Ich arbeitete mich in ein neues Programm ein, dann war es genug und ich katzenangelte mit Manfred, bis der Mann mit Mie goreng zum Abendbrot nach Hause kam.

Zum Abend gings mir dann richtig gut, ich schaffte mein Essen in einer angemessenen Zeit, traute mich endlich wieder, Zahnseide zu benutzen und ging nach einer erfrischenden Dusche ziemlich erholt schlafen.

Gesehen:
Superstore

Gehört:
QualityLand 2.0 (ist einfach lustiger, bei Red Mars komme ich irgendwie nicht weiter)
All Inclusive

23. November 2020 – Noch kaputt

Mit dem Wecker aufgewacht, weil ich meine Medikamente nehmen musste, vorher eine kleingeschnippelte Banane gegessen, weil Antibiotikum und Schmerzmittel auf leeren Magen ist nicht so doll. Ich hatte allerdings unterschätzt, wie lange ich brauche, um kleine Banenenviertelchen zu löffeln. Es nervt doch. Ein bisschen deprimierend ist auch der Gedanke, dass – wenn alles gut heilt – in drei Wochen die andere Seite dran ist. (Aber dann werden wir Suppe vorkochen!)

Alles etwas ruhiger angegangen, ich hätte nicht gedacht, dass mich eine kleine Zahnentnahme so schlaucht. Nach dem Frühstück fuhr der Mann sein Motorrad besuchen. Ich wurschtelte ein bisschen am Rechner herum, bereitete ein paar Dokumente für die Krankenkasse zum Ausdrucken vor, suchte schon mal die Krankenhausrechnungen raus und war dann so geschafft, dass ich mich mit Hörbuch hinlegte. Aus meinem Nickerchen erwachte ich jäh, weil ich geträumt hatte, ein weiß-oranges Kitten säße vor der Tür. Schade, dass es nicht so war.

Zum Abendbrot brachte der Mann mir Bihun mit, die aßen sich ganz gut. Wir saßen noch ein bisschen zusammen, aber dann war ich plötzlich wieder so müde. Keine Ahnung, ob es am Kaffeeverzicht oder am Heilen liegt, jedenfalls ging ich wieder zeitig ins Bett.

20. bis 22. November 2020 – Spontane Weisheitszahnentfernung

So, dann versuche ich mal, das Wochenende zu rekonstruieren. Freitag war erstmal alles wie immer, aufstehen, Katzen- und Monsteracheck, Frühstück. Nach dem Essen erinnerte ich den Mann daran, doch bitte in der Zahnklinik anzurufen, die pandemiebedingt seit März nur noch Notfälle behandelte. Ich schob ja schon eine Weile die ausstehende Weisheitszahnproblematik vor mir her und eine E-Mail meiner Versicherung gab den Anlass, die Sache endlich mal in Angriff zu nehmen. Der Mann rief also an (mein Vokabular reicht für derartige Themen leider noch nicht aus) und brachte in Erfahrung, das wir gleich am Samstag einen Termin bekommen könnten. Upsi, das ging ja doch schneller, als ich gedacht hätte. Aber wir nahmen den Termin an und ich verdrängte ihn sofort erfolgreich.

Stimmungsmäßig gings mir heute besser, was vielleicht auch an den leckeren Broten im Kühlschrank lag, von denen ich viele Scheiben dick mit Erdnussbutter und seltsamem Blaubeergelee (oder doch Traube?) bestrichen verspeiste.

Ich machte abendliches Yoga, dann kam der Mann heim (was aßen wir nur, Nasi uduk glaub ich) und den Rest des Abends verbrachten wir Film guckend, wenn ich mich richtig erinnere.

Samstag dann regnete es schon nach dem Frühstück und ich hoffte heimlich, dass wir den Termin absagen müssten, aber dann hörte es doch pünktlich auf. Wir fuhren los, die Zahnklinik ist ziemlich weit im Norden und wir brauchten ungefähr eine halbe Stunde mit kurzem Zwischenstopp im Bengkel, wo des Mannes Motorrad gerade mal wieder aufgemöbelt wird. Endlich angekommen begann die Anmeldeprozedur: Hände waschen, Fiebermessen I, Hände desinfizieren, Formular zu Covid-19-Symptomen ausfüllen, Fiebermessen II, Blutdruck messen (wie immer zu hoch aus Nervositätsgründen), dann warten, bis meine Nummer aufgerufen wurde.

Die Zahnentnahme ging dann überraschend schnell und war gar nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Es war erst meine zweite örtliche Betäubung und es ist schon merkwürdig, wenn der halbe Mund einfach aufhört zu existieren, aber trotzdem irgendwie da ist. Unten musste genäht werden, oben nicht und schon saß ich ein bisschen zittrig wieder neben dem Mann, der sich um den Papierkram kümmerte, meine Rechnung bezahlte (2 Millionen!) und meine Medikamente entgegennahm. Übrigens ist so ein Mund-Nasen-Schutz auch sehr praktisch, um betäubungsbedingtes unkontrolliertes Sabbern zu verbergen. Auf dem Rückweg war ich irgendwie ein bisschen aufgekratzt, aber als nach einer Weile zu Hause die Betäubung nachließ, tat es doch ganz schön weh, trotz Schmerzmittel. Gleichzeitig war ich stolz auf mich, es endlich hinter mich gebracht zu haben (naja, zu 50 Prozent …) Ich mümmelte ein paar Nudeln und legte mich zeitig schlafen.

Am Sonntag war Ausruhen angesagt. Ich fühlte mich nicht besonders gut, die Wunden taten weh und bluteten auch manchmal noch. Der Mann kaufte mir extra Instant-Oatmeal zum Frühstück (und später auch zum Abendbrot). Ich las auf dem Sofa, konnte mich aber nicht so gut konzentrieren und legte mich dann eine Weile hin, von Manfred bewacht. Abends traute ich mich dann zum ersten Mal, mit Salzwasser zu spülen, was erstaunlich gut tat, und ging wieder früh schlafen.