18. Mai 2020 – Kränklich
Manfred weckte mich gleich zweimal und auch sonst war es eine eher unruhige Nacht. Nina krakeelte, draußen kloppten sich die Nachbarskater, alles nicht so erholsam.
Das Wetter war unglaublich drückend, obwohl es mit 31 °C jetzt nicht soooo warm war. Beim Frühstückmachen kam ich ordentlich ins Schwitzen.
Ich setzte mich an den Computer, kam aber nur schleppend voran. Meine Konzentration hatte sich verabschiedet, dazu kam ein unbestimmtes Ich-werde-krank-Gefühl – ein bisschen Halsweh, ein bisschen Kopfweh, ein bisschen Gliederschmerzen, in die Beine ausstrahlende Uteruskrämpfe und PMS-bedingte Traurigkeit. Sorry fürs Jammern. Ein Eiskaffee und ein paar Kekse zwischendurch hoben zwar meine Stimmung, aber wirklich voran kam ich nicht. Dabei stehen diese Woche nur zwei Punkte auf meiner To-do-Liste und wenn ich die geschafft habe, habe ich bis Montag frei. Vielleicht habe ich mir deshalb auch einfach zu viel Druck gemacht.
Zum Nachmittag wurde es immer schwüler und dann brach endlich der Regen los, gerade, als der Mann Essen holen wollte. Darum fiel das Abendbrot eher improvisiert aus, mit Restspaghetti, Instantnudeln und Spiegelei. Hinterher scrollten wir ein bisschen durch Anzeigen für Häuser. So richtig was Tolles war noch nicht dabei oder die Miete war zu hoch. Der Mann sagt, dass nach den Feiertagen nächste Woche ein Sinken der Preise zu erwarten ist. Spannend ist die Häusersuche allemal.
Ich machte den Abwasch und fütterte meinen dritten Ginger Bug. Dessen Vorgänger musste ich wegkippen, weil das Experiment Puderzucker* schiefgegangen war. Dafür ist Gingy No. 3 schon nach 24 Stunden sprudelig und schaumig, als hätte es nie was anderes gemacht.
Dann gab es noch einen schönen entspannten Moment, als ich Nina bekuschelnd auf dem Boden saß und Manfred neben mir schlief. Allerdings wurde ich immer müder und ging dann auch bald ins Bett, nur das Einschlafen dauerte lange, das hat eins nun vom leckeren Eiskaffee.
*Merke: füttere niemals einen Ginger Bug mit Puder- statt normalem Zucker, wenn da noch Stärke oder sowas als Trennmittel drin ist. Das Ergebnis war eine stabile, an Plastik erinnernde, nicht platzen wollende Schaumkrone.