24. April 2020 – Nina sabbert
Da der nächtliche Regen für Abkühlung gesorgt hatte, schlief ich endlich mal wieder durch und erwachte erstaunlich ausgeruht aus merkwürdigen Träumen, in denen ich im Buckingham Palace nach dem Klo suchte. Niedlicher Moment am Morgen: Manfred putzt Ninas Kopf.
Frühstück wie immer, aber diesmal mit Ahornsirup überm Porridge. Ich muss dringend neue Marmelade kaufen.
Ich hatte eben zu schreiben begonnen, da hörte ich ein komisches Schmatzen. Das kam von Nina, die plötzlich sabbernd und unruhig durchs Haus lief. Dabei hatte sie doch eben noch friedlich unterm Esstisch geschlafen. Dieses Sabbern ist eine Abwehrreaktion, sie macht das auch bei Flohkur oder wenn sie Medizin kriegt, die sie eklig findet. Aber es ist halt auch ein Vergiftungssymptom und wir hatten doch gestern erst mit Insektenspray … Jedenfalls waren wir sehr besorgt, putzten ihr Gesicht, guckten ihr sogar in den Mund, konnten aber keine Ursache finden. Zum Glück hörte das Sabbern recht schnell wieder auf und Nina beruhigte sich wieder, wedelte aber noch eine Weile nervös mit dem Schwanz. Meine Theorie ist, dass sie ein Tierchen im Fell hatte, vielleicht eine Ameise, das sie beim Putzen in den Mund gekriegt hat.
Nach der Aufregung fand ich es schwer, mich zu konzentrieren und war auf einmal sehr müde. Der Mann fuhr weg, um Bananen und Essen zu kaufen und sich die Haare schneiden zu lassen. Dann hatte ich noch einen kleinen Unfall: Als ich den frechen Manfred zu schnappen wollte, der Streit mit Nina anzetteln wollte, stieß ich mir den Zeh an einem Stuhlbein. Das passiert mir öfter mal, weil ich ja tagaus tagein barfuß herumlaufe, aber so schlimm wars noch nie. Der Zeh wurde sofort dick und lila, zum Abend war der ganze Fuß geschwollen. Also verbrachte ich den restlichen Tag mit einem kalten Lappen auf dem hochgelagerten Fuß, aß Gudeg und Kekse und guckte strickend eine erstaunlich interessante Doku über eine Ameisenkolonie in der Schweiz.